Andacht April 2024

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen,
der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.


1. Petrus 3, 15

Petrus schreibt an Menschen, die unschuldig leiden. Da kann sich jeder von uns angesprochen fühlen. Denn wie oft werden wir von Nachbarn oder Kollegen angegriffen und lächerlich gemacht. Wir finden unser Piercing eben schön! Was geht es die anderen an, welche Farben ich in meiner Kleidung zusammenstelle?!

Bei Petrus geht es allerdings um Fragen der Glaubensüberzeugung. Menschen, die sich zu Jesus bekannten, wurden damals nicht nur von Kollegen und Nachbarn belächelt wie heute, sondern von der Polizei gesucht, verhaftet und öffentlich den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Da war es nicht leicht, „Christus, den Herrn, die Mitte eures Lebens sein“ zu lassen, wie der Apostel Petrus im gleichen Vers schreibt, in dem auch die Losung für diesen Monat zu finden ist: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“ schreibt Petrus. „Jedem“, d.h. auch dem Polizisten, der mich verhaften will.

Dazu gehört dann eine große Glaubensfestigkeit, dass man im Angesicht von Folter und Tod sich zu Jesus bekennt. Was trägt mich in diesem Augenblick? Was gibt mir den Halt, meine Furcht zu überwinden?

„Gott will ich lassen raten, denn er all Ding vermag.
Er segne meine Taten an diesem neuen Tag.
Ihm hab ich heimgestellt mein Leib, mein Seel, mein Leben
Und was er sonst gegeben: er mach's wie's ihm gefällt.“

(Georg Niege, Lied 625 GL Vers 6)

Um in der hier besungenen Form sein Leben in die Hand Gottes zu stellen, braucht es Mut. Ich muss mich auf das Angebot Jesu einlassen: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11, 28). Ich muss es wagen, der Aufforderung des Petrus zu folgen: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5, 7). Ich muss die Einflüsterungen des Bösen überwinden: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“ Man muss also auf Jesus blind, aber fest!; vertrauen. Und sei es beim ersten Mal versuchsweise.

Dann wird man erfahren, dass Jesus sein Wort hält: er findet eine Lösung für das unlösbare Problem, an dem ich seit Tagen mich mühe; er nimmt die Angst aus meinem Herzen; er schenkt auf seltsame - um nicht zu sagen: wunderbare - Weise Brot, wo der Hunger droht. Die Erfahrung, dass es fruchtbar war, sich auf Jesus einzulassen, dass es hilfreich war, ihm das Kommando zu überlassen, diese Erfahrung macht uns mutig, es immer wieder und immer öfter ihm zu überlassen, was wir tun, was wir unterlassen, und uns nicht zu sorgen um den nächsten Tag, auch wenn wir schlimme Nachrichten erwarten. Dann lassen wir „Christus, den Herrn, die Mitte eures (unseres) Lebens sein!“ (1. Petrus 3, 15 a).

Und von dieser Erfahrung können wir reden. Davon können wir anderen erzählen. Wir können zu ihnen sagen, was wir an Geborgenheit und Hilfe erfahren haben und ihnen so den Weg weisen, den jeder Mensch gehen kann. Er muss nur wollen und seine Herzenstür öffnen, wenn Jesus davorsteht und anklopft (vgl. Offenbarung des Johannes 3, 20). Und dann wird auch ein schweres Schicksal, wie es die ersten Christen in der Verfolgung erleben mussten, uns nicht schrecken oder wie es manchen von uns durch unheilbare Krankheit oder Verlust der Arbeitsstelle heimsucht.

Und über allem, was wir an Trost und Hilfe in diesem Leben erfahren, steht unsere Hoffnung auf die künftige Gemeinschaft mit Jesus nach seiner Wiederkehr. Wir sind gewiss, dass das göttliche Gericht an uns vorübergeht und wir in der ewigen Gegenwart unseres Heilandes sein werden. Auch darüber können wir reden und jeden einladen, sich Jesus anzuschließen.

Auch Sie!

Ulrich Lorenz